Jazz im Online-Zeitalter
Die Jazzmusik hat durch das Online-Zeitalter wieder einen Auftrieb bekommen. Mögliche machten dies mehrere Trends und Entwicklungen, die sowohl technische, aber auch ganz andere Gründe haben.
Am wichtigsten dürfte die Einführung von Musikdiensten gewesen sein. Die entsprechenden Angebote wie iTunes und Googles Music Service haben plötzlich nahezu die ganze Welt des Jazz den Nutzern zugänglich gemacht. Man musste jetzt nicht mehr eine Platte kaufen, sondern konnte sich einzelne Songs herunterladen. Die Streaming-Abos von Spotify und Soundcloud haben dem ganzen nochmal einen weiteren Schubs gegeben. Jetzt musste man die Lieder nicht einmal mehr kaufen, sondern konnte per Abo den ganze Tag lang Jazz hören.
Coffeeshops lieben Jazzmusik
Eine weitere Hilfe für die Jazzmusik sind Wiedergabelisten. Diese werden von anderen Nutzern oder gar von den Streaminganbietern erstellt und oft mit gefälligen Titeln versehen. Wer in der Bahn sitzt, wird dann vielleicht Gefallen an der „Jazz für Pendler“-Liste finden, wer abends im Bett ein Buch liest, wählt die „Jazz zum Einschlafen“-Liste. Somit bekommt man ausgewählte Jazzmusik geliefert, die zur Stimmung passt.
Zur Popularität der Jazzmusik hat aber auch beigetragen, dass die Musik als cool und relaxed angesehen wird. Das haben vor allem die neuen Coffeeshops und Co-Working-Büros entdeckt. Die meisten Stilrichtungen des Jazz sind perfekt als Hintergrundmusik geeignet, störten nicht und schaffen eine entspannte Atmosphäre. Auch hier werden in der Regel entsprechende Playlisten eingesetzt, oftmals auch von Video- oder Streamingplattformen. Dann kann man die Künstler auch auf einem Bildschirm zeigen.
Außerdem haben Jazzmusiker natürlich heute viel besser Möglichkeiten, sich selbst zu vermarkten. Eine eigene Webseite kann man heute auch ohne große technische Kenntnisse erstellen. Auf dieser kann der Künstler oder die Künstlerin dann ihre Stücke oder Videos präsentieren und sogar Buchungen entgegennehmen. Die sozialen Netzwerke können eine Jazzmusikerin heute auch recht schnell einem großen Publikum bekannt machen, wenn sie über Freudenkreise und Gruppen geteilt werden.